Ehre seinem Andenken! Dresdens Wohltäter Günter Blobel verstorben

Er war der Nobelpreisträger für Medizin des Jahres 1999, spendete 820.000 Euro seines Preisgeldes für einen Riesen-Pfeiler der Dresdner Frauenkirche, half auch der Jüdischen Gemeinde beim Synagogenbau und mischte sich vor allem gern in Architektur- und Stildiskussionen wie jener um die Gestaltung des Neumarktes ein. Dresdens großer Wohltäter Günter Blobel (1936 - 2018) starb Sonntag in New York City an einem Krebsleiden. Sein Verhältnis zur Barockstadt Dresden, deren infernalischen Untergang er am 13./14. Februar 1945 auf der Flucht aus Schlesien miterlebte, war nicht ungetrübt. Weil er auf der Rekonstruktion der alten Silbermannorgel für die Frauenkirche bestand - diese wurde nicht ausgeführt - verkrachte er sich mit der Stiftung, gab seine Ehrenmitgliedschaft im Kuratorium 2003 zurück. Dass der Gegner der Waldschlößchenbrücke die Weltkulturerbe-Stadt Dresden wegen der Elbquerung bei der UNESCO anschwärzte und die Landeshauptstadt deshalb 2009 den Titel verlor, hat die Bürgerschaft ihm lange übel genommen. Möge er in Frieden ruhen, mögen die Dresdner ihrem Wohltäter das ehrende Andenken bewahren.

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