Über ein Jahrzehnt kämpfte die Große Kreisstadt Radebeul darum, dass die traditionsreiche Friedensburg ein Restaurant bleibt. Dieses Vorhaben hat sie nun begraben. Der gegenwärtige Besitzer konnte vor Gericht nachweisen, dass seine Luxus-Immobilie bei Gaststättennutzung kaum eine Million, bei Wohnnutzung knapp vier Millionen Euro wert sei. Der Plan, ihn zum Betrieb einer Gastronomie zu zwingen, wäre also einer Teil-Enteignung gleichgekommen. Nun gibt es einen Kompromiss, welcher Eigentümer und Bürgern Vorteile verschafft. Von seinem Grundstück trennt er einen Streifen als Wanderweg ab und zahlt 100 000 Euro. Auf einem benachbarten Rebhang könnte eine Besenwirtschaft trotzdem Speis und Trank bieten.    

Nicht nur der 584. Dresdner Striezelmarkt mit 233 kunstvoll geschmückten Marktständen, Buden und Hütten lädt in der bevor stehenden Adventszeit zum Flanieren, Schauen, Glühwein trinken, Stollen testen, Schlemmen und Kaufen ein. Links und rechts der Elbe gibt es zum Beispiel auch "Mittelalter-Weihnacht im Stallhof", den Markt zu Füßen der Frauenkirche, einen in der Münzgasse und der Prager Straße. In der Neustadt wartet der "Augustusmarkt" am Goldenen Reiter und im malerischen Loschwitz nahe des Blauen Wunders der "Elbhangfest-Weihnachtsmarkt".

Der berühmte Dresdner Striezelmarkt - ältester Weihnachtsmarkt Deutschlands und einer der größten Europas - ist unter den Deutschen heiß begehrt. Zusammen mit dem "Bremer Weihnachtmarkt und Schlachtezauber" erhält er überall Bestnoten. Der fast sechs Jahrhunderte alte Markt im Herzen Dresdens auf dem historischen Altmarkt, der dieses Jahr bereits zm 584. Mal stattfindet, ist durch seine Dresdner Christstollen, die Pflaumentoffel, Pulsnitzer Pfefferkuchen, Herrnhuter Sterne, erzgebirgische Rachermännel, Nussknacker, Schwibbögen und Pyramiden bekannt. Rund 2,5 Millionen Besucher erwartet der Markt, der morgen startet, jedes Jahr.    

Viele Dresdner und Touristen haben sich den Abend des 20. Dezember schon im Kalender vorgemerkt. Denn da singt der über 800 Jahre alte Dresdner Kreuzchor unter seinem 28. Kantor, dem 62-jährigen Roderich Kreile, wieder im Dynamo-Stadion Weihnachtslieder. Die 140 Knaben und jungen Männer (10 bis 18 Jahre alt) werden in diesem Jahr von dem 46-jährigen mexikanischen Tenor Rolando Villazon begleitet. Der Augen- und Ohrenschmaus wird live im MDR-TV ab 20.15 Uhr übertragen. Karten kosten 15 Euro. 

Die seit 73 Jahren in russischen Archiven lagernden Bücher, Handschriften und Musikalien werden für deutsche Forscher künftig nutzbar sein, ohne nach Moskau oder St. Petersburg zu reisen. Die Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) vereinbarte mit der Russischen Staatsbibliothek als ersten Schritt die Digitalisierung von 250 Musikhandschriften des 18. und frühen 19. Jahrhundert aus einst königlichem Besitz. Nach dem deutschen Raubzug auf russischem Territorium im Zweiten Weltkrieg hat sich die Russische Föderation vorbehalten, zahlreiche vor allem in Ostdeutschland requirierte Kunstwerke, Bücher und Archivalien zubehalten. Die SLUB zählt noch etwa 200.000 Bestandseinheiten als Kriegsverluste. In der Russischen Föderation geht man von etwa 3000 durch deutsche Truppen und Raub-Spezialorganisationen völlig zerstörten Denkmälern und 427 ausgeraubten Museen aus. Nach einer Zahl von 1957 fehlten allein in 64 Museen über 783.000 Exponate. Da waren die Verluste von zwölf großen Museen nicht aufgeführt.

Seit der Weihe am 29. März 1903 reckt sich in der Dresdner Südvorstadt, die auf dem Gelände einer Tongrube errichtete Lukaskirche (54 Meter lang, 35 Meter breit) empor. Die Turmhaube des einst 83 Meter hohen Turmes knickte zwar nach Bombardements am 13./14. Februar 1945 ab. Doch in dem nach Beseitigung schlimmster Schäden 1948 neu geweihten Gotteshaus gibt es seitdem ein reges Gemeindeleben (heute 3500 Kirchmitglieder). Seit 1972 beherbergt sie sogar ein Aufnahmestudio, finden jährlich 50 Konzerte statt. Doch das überall marode Gebäude muss dringend saniert werden. Nachdem die ersten 1,6 Millionen Euro für die Sicherung des Hauptturmes (auch die Turmuhr wurde erneuert) verbraucht sind, muss nun dringend der Glockenstuhl für die vier Stahlgussglocken von 1921 erneuert werden. Überall bröckelt es, sind uralte Leitungen auszutauschen, Außenwände zu sanieren. Bis die 33 Meter hohe Turmspitze, für die ein Förderverein Geld sammelt, errichtet werden kann, könnten noch viele Jahre vergehen und etwa 10 Millionen Euro für dringende Werterhaltungen verbaut sein. 

Das "Dettinegr Te Deum" von Georg Friedrich Händel (1685 - 1759) wird morgen, 16 Uhr, in unserer 2005 wieder geweihten Dresdner Frauenkirche aufgeführt. Vier Solisten sowie der Chor der Frauenkirche bringen es im Hauptraum unter der grandiosen Kuppel mit den acht Riesen-Gemälden - sie zeigen die Evangelisten Lukas, Matthäus, Markus und Johannes sowie die christlichen Tugenden Glaube, Hoffnung, Liebe und Barmherzigkeit - zu Gehör. 

 

 

Sonntag ist unser evangelischer Totensonntag oder Ewigkeitssonntag. Er findet immer am letzten Sonntag vor dem Advent statt. An diesem Tag legen die Sachsen Blumen, Gestecke und Kränze an den Gräbern ihrer verstorbenen Familienmitglieder, Verwandten, Freunden oder Nachbarn nieder, entzünden Grabkerzen und Leuchter über den der Erde anvertrauten Urnen und Särgen, treten in Zwiesprache mit den in einer besseren Welt weilenden Seelen, beten zum Dreieinigen Gott. Dieses Gedenken soll den Hinterbliebenen Trost spenden, das Andenken an die Entschlafenen wachhalten. Der Totensonntag ist ein Teil unserer abendländisch-christlichen Tradition, wird bereits seit 1816  begangen.   

Der 82-jährige Dresdner Kameramann Ernst Hirsch, den viele nur Auge von Dresden nennen, berichtete am heutigen Abend, 19.30 Uhr, in der Unterkirche unserer Dresdner Frauenkirche über sein bewegtes Leben. Vielen ist er von seinen filmischen Dokumentationen über unser berühmtes Dresdner Gotteshaus ein Begriff.  

Der 252 Meter hohe, 7300 Tonnen schwere Dresdner Fernsehturm (erbaut 1964 - 1969), welcher seit 1991 für die Öffentlichkeit gesperrt ist, soll in den nächsten Jahren wieder besuchbar sein. Für die Sanierung sind aus Bundesmitteln bereits 12,8 Millionen Euro zugesagt. Rund 26 Millionen werden benötigt. Die Stadt Dresden rechnet mit einer Wirtschaftlichkeit ab etwa 150 000 Besuchern, welche zwischen 8 und 10 Euro Eintritt zahlen. Im 11. und 12. Geschoss könnte ein Hotel, im 13. ein Imbiss und im 14. ein Restaurant entstehen. Es gibt leider noch keine exakten Zeitvorstellungen für eine Wiedereröffnung.

Der berühmte Dresdner Christollen - das Weihnachtsgebäck, welches weltweit nur etwa 120 Bäcker rund um Dresden und in Sachsens Landeshauptstadt backen dürfen - hat jetzt eine Sonderausstellung bekommen. In der Dresdner Centrum Galerie an der Prager Straße steht der weltgrößte Stollen-Karton. Und dieser beherbergt ein Mini-Museum zur jahrhundertealten Geschichte dieses köstlichen Naschwerks. Auch das 1,60 Meter lange und 12 Kio schwere Riesenstollenmesser wird hier bis 5. Januar präsentiert.

Halbleere Talsperren, Bäche versiegen, Ernten verbrennen, selbst die berühmte Sächsische Dampfschiffahrt saß wegen der Elbe-Ebbe lange auf dem Trockenen. Auch verspricht die Großwetterlage für den Freistaat Sachen keinerlei Besserung. Jetzt wagen die führenden Meteorologen eine Prognose. Das Jahr 2018 wird als eins der drei trockensten seit 1917 in die Geschichte eingehen.   

Die Sorben oder Wenden sind die Ureinwohner Sachsens, siedeln hier seit 1400 Jahren und zählen heute in einem eng begrenzten Territorium der Länder Sachsen und Brandenburg etwa noch 60.000 Seelen. Gegen zahlreiche Widerstände und ohne jegliche Unterstützung der Politik wählten sie jetzt ihr eigenes Parlament. Der aus 24 Abgeordneten bestehende Serbski Sejm konstituierte sich nach sieben Jahren Vorbereitung und Wahlen in diesem Jahr gestern in Schleife im Landkreis Görlitz. Die Sorben-Wenden mit eigener Sprache, Kultur und Tracht wollen nicht mehr nur als ein fremdbestimmter folkloristischer Verein, sondern als eine mächtige politische Bewegung organisiert sein. Und sie möchten sich nicht mehr mit Almosen abspeisen lassen. Ihre ersten Forderungen sind Selbstbestimmung bei Bildung und Kultur.  

"Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" hieß ein tschechischer Märchenfilm, für den 1973 Szenen rund um das jagdliche Wasserschloss Moritzburg bei Dresden gedreht worden. Seit 2009 ist dies Anlass, zur Weihnachtszeit eine Sonderausstellung zum Film zu veranstalten, weloche heute bereits Kultstatus genießt. Dabei dürfen die Veranstalter in den nächsten Wochen auf den einmillionsten Besucher hoffen.   

Er spielte mehr als 420 Film- und Bühnenrollen, wurde als Nazi-Reichsmarschall Hermann Göring in "Mephisto" zum Weltstar. Jetzt ist Rolf Hoppe 87-jährig in seinem Haus in Dresden-Weißig verstorben. Die Familie war bei ihm, als der Jahrhundert-Mime die Augen schloss. Am 6. Dezember 1930 in Ellrich im Harz als Sohn eines Bäckers geboren, wurde er nach abgebrochener Bäckerlehre Schauspielstudent. Erstes Engagement 1949 am Theater Erfurt, später in Greifswald, Leipzig, Gera. Ab 1961 Staatstheater Dresden, ab 1971 Deutsches Theater Berlin. Seit 1975 freischaffend mit weltweiter Bühnen-, Film- und TV-Karriere. Hoppe zählte zu den wenigen DDR-Mimen, die regelmäßig in West-Produktionen auftraten. Millionen erinnern sich an ihn auch gern als Pistolen-Held in "Männer ohne Bart" (1971), als König in "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" (1973), in "Frühlingssinfonie" mit Nastassja Kinski (1982), als Kurfürst von Sachsen in "Sachsens Glanz und Preußens Gloria" (1983), als Rabbi Ginsberg in "Alles auf Zucker" (2004).