Manche wissen gar nicht, dass die Semperoper in großen Abständen auch das Operettenfach auf die Bühne bringt! 2003 feierte "Die Fledermaus" von Johann Strauß hier Premiere. Und blieb über all die Jahre im Programm. Am 22. November 2022 wird sich der Vorhang für diese Operette zum 100. Mal heben. Und in der kleinen Sprecherrolle des "Frosch" ist wie am ersten Tag Wolfgang Stumph zu erleben. Auch er alterte mit dem Stück, war zur Premiere 57 Jahre alt. Heute hat er die Lebenserfahrung von 76 Jahren.

Am Mittwoch, dem 16. November 2022, ist Buß- und Bettag in Sachsen. Die Festung Königstein in der Sächsischen Schweiz reduziert an diesem Tag ihren Eintritt von elf auf acht Euro (Erwachsene) bzw. von 26 auf 15 Euro (Familien). Außerdem erklingen Kurzkonzerte auf der Jehmlichorgel der Garnisonkirche.

Am 2. Adventswochenende (3. und 4. Dezember 2022) bietet das Sächsische Staatsweingut Schloss Wackerbarth in Radebeul einen "Manufakturzauber". 40 ausgesuchte Handwerksbetriebe präsentieren sich im Schloss. Das einzigartige Angebot wird ergänzt durch kulinarische und kulturelle Genüsse. So gestalten beispielsweise die traditionsreichen Landesbühnen Sachsen ein Programm.

Sie heißen Amberbaum, Coloradotanne, Rotahorn, Douglasie, Kalifornische Flusszeder oder Tupelobaum und könnten bald viel öfter sächsische Städte prägen. Denn diese Bäume gelten als robuster gegen Trockenheit und Hitzestress, bieten durch ihre faszinierende Laubfärbung ein besonders attraktives Bild im Altweibersommer. Einheimische Arten wie die Fichte sind dem Klimawandel nicht gewachsen. Bei den neuen Bäumen ist allerdings noch unklar, ob sie beim Mitteleuropäer gefährliche Allergien hervorrufen und andere heimische Pflanzen verdrängen könnten.

Mit Andachten, Laternenumzügen und gemütlichem Beisammensein feiern Kirchgemeinden in Sachsen heute den Martinstag. Dabei gedenken sie dem Heiligen Martin, welcher nach einer Legende als Soldat Roms seinen Mantel mit einem frierenden Bettler teilte. Später soll dieser Soldat zum Bischof geweiht worden sein.  

Mit dem in Dresden spielenden teilweise fiktiven, teilweise autobiografischem, Antikriegsroman "Schlachthaus 5" schuf der am 11. November 1922 in Indianapolis geborene Kurt Vonnegut (gestorben 2007) sein Meisterwerk. Heute wäre der Autor von 14 Romanen 100 Jahre alt geworden.

Vom 17. November 2022 bis zum 15. Januar 2023 verwandeln Lichterketten und 30 Glitzer-Illuminationen die einstige Sommerresidenz der sächsischen Kurfürsten und Könige abends auf rund zwei Kilometer langem Rundweg in Phantasiewelten. Für Speis und Trank ist gesorgt, die Eintrittspreise haben es aber auch in sich!

Der Anschnitt des Riesenstollens war seit Jahrzehnten der Höhepunkt des Stollenfestes auf dem Dresdner Striezelmarkt. Doch nun beugen sich auch die Dresdner Stollenbäcker dem Zeitgeist, wollen keine Pferde mehr vor den Planwagen spannen, welcher das tonnenschwere Gebäck durch Dresden fuhr. Außerdem vertrödelten sie, den TÜV für den Stollenwagen verlängern zu lassen.  Nun sollen beim Stollenfest am 3. Dezember 1-Kilo-Stollen zu den heutigen Inflations-Preisen (25 % über denen des vergangenen Jahres) verkauft werden - langweiliger und trostloser geht es nicht!

Die Tannenbaum steht schon, seit Tagen werden die Buden auf Deutschlands wohl schönstem und auf jeden Fall ältestem Weihnachtsmarkt - dem berühmten Dresdner Striezelmarkt auf dem Altmarkt zu Dresden - aufgebaut. Bereits im 588. Jahr empfängt der Weihnachtszauber zu Füßen der über 800 Jahre alten Kreuzkirche die Gäste aus aller Welt. Neben dem Dresdner Christstollen, diesem heiligen Gebäck, warten Räuchermänner, Nussknacker und Schnitzereien aus dem Erzgebirge, Pulsnitzer Pfefferkuchen und eine Menge anderer Leckereien ab 23. November 2022, 16 Uhr, die Besucher.   

Die Künstlerin Lea Grundig (1906 - 1977) - einst Studentin der Dresdner Kunstakademie - gehörte zu den vom Nationalsozialismus verfolgten Juden und Kommunisten. Ihre Flucht endete in Palästina, wo sie u. a. Kinderbücher illustrierte. Diese werden jetzt in einer Wanderausstellung gezeigt, welche bis 11. Dezember im Außenbereich am Landhaus (Wilsdruffer Straße/Ecke Landhausstraße) zu sehen ist.

Durch das Bäckerstreben werden es immer weniger Meister, die Christstollen werden immer teurer und jedes Jahr früher gebacken. Manche Großbäcker bieten das Weihnachtsgebäck bereits das ganze Jahr an. Trotzdem wollen die Dresdner Bäcker und Konditoren am 9. November 2022, 11 Uhr, ganz offiziell die Stollensaison eröffnen. Dieses Jahr am Fürstenzug, wo sie versuchen, einen "Stollenbäckerzug" zu kreieren.

1617 an den Dresdner Hof berufen, starb der geniale Hofkapellmeister und bedeutendste deutsche Komponist des Frühbarocks Heinrich Schütz 1672 hochbetagt im Alter von 87 Jahren. Über ein halbes Jahrhundert lang beherrschte der in Bad Köstritz geborene Mann die Musikszene Dresdens und Sachsens. Sein Grab fand er in de alten Dresdner Frauenkirche. Leider ging es beim Abriss 1727 verloren.  

Für alleinreisende männliche Migranten aus verschiedenen Ländern werden Teile der Dresdner Messe im Ostragehege ab 14. November zu Flüchtlingsunterkünften umgebaut. Das neue Domizil soll Platz für 550 Betten bieten. Die Stadt Dresden hat seit Jahresbeginn allein 8800 Geflüchtete aus der Ukraine registriert. 7300 von ihnen sollen noch in der Stadt leben.

Am 9. November jährt sich der Jahrestag der Reichsprogromnacht, in der Nationalsozialisten gegenüber der jüdischen Minderheit zur offenen Gewalt übergangen, ihre Synagogen vernichteten, Juden und Jüdinnen misshandelten, verhafteten, zum 84. Mal. Auch das 1840 geweihte wundervolle Dresdner Gebetshaus, welches Gottfried Semper (1803 - 1879) entworfen hatte, wurde dabei zerstört. Eine Kranzniederlegung soll an diese schrecklichen Stunden erinnern.

Der Bäcker um die Ecke schließt plötzlich für immer, Elektriker und  Heizungsbauer haben keine Termine frei - Sachsens Handwerk ist von Existenzängsten geplagt. Machten sich die Meister in den letzten Jahren Sorge um den Nachwuchs, bereiten ihnen jetzt die Preisentwicklungen schlaflose Nächte. Explodierende Energiepreise, stark gestiegene Material- und Rohstoffpreise, steigende Zinsen, unterbrochene Lieferketten und die Inflation stürmen auf sie ein, lassen manche übers Aufgeben und Betriebsschließungen nachdenken.