Im Eldorado der Sachsen-Könige - unserem Schlosspark Pillnitz in Dresden - zieht der Sommer ein. Schlossgärtner stellten 400 Kübelpflanzen auf. Jetzt pflanzen sie 20.000 Blüh- und Blattschmuckpflanzen in über 30 Arten. Die Arbeiten am Lustgarten sind fast fertig. Nun folgen die Rondelle im Fliedehof und die langen Schmuckbeete im Holländischen Garten. 

Der in Stendal geborene und auf dem Weg nach Rom bei Triest ermordete Johann Joachim Winckelmann (1717 - 1768) gilt als Star-Gelehrter des 18. Jahrhunderts. Der Archäologe, Bibliothekar, Antiquar und Kunstschriftsteller der Aufklärung ist der geistige Begründer des Klassizismus im deutschsprachigen Raum. Im Herbst 1748 trat er die Stelle des Bibliothekars des Reichsgrafen Heinrich von Bünau (1697 - 1762) auf Schloss Nöthnitz bei Dresden an, der 42.000 Bände besaß. Sechs Jahre lang stellte er hier sein Geschichtswerk "Teutsche Kayser- und Reichshistorie" zusammen. Am 8. Juni ist sein 250. Todestag!  

Die über Sachsens hereingebrochene Hitzewelle lässt die Waldbrandgefahr in Staats-und Privatforsten stark ansteigen. Gestern war bereits der Nationalpark Sächsische Schweiz betroffen. In der Gemeinde Rathen, welche durch ihre Felsenbühne berühmt ist, loderten die Flammen. Oberhalb von Burg Rathen und damit unterhalb der Basteiaussicht standen am Nachmittag 20.000 Quadratmeter Elbhang in Flammen. Der halbe Ort war in dunkle Rauchschwaden gehüllt. Die Feuerwehren von sieben benachbarten Städten und Gemeinden eilten zur Hilfe.   

Die Ende Mai 1898 in Betrieb genommene Kirnitzschtalbahn - ein technisches Kuriosum der Sächsischen Schweiz - feurt dieser Tage ihren 120. Geburtstag. Mit einer Spurweite von 1000 mm verkehrt die Überlandstraßenbahn auf 7,9 Kilometer zwischen Bad Schandau und Lichtenhainer Wasserfall im Nationalpark Sächsische Schweiz. Sie fährt im Sommer im Halbstundentakt, im Winter alle 70 Minuten. Da das Kirnitzschtal nicht genügend Einwohner hat, dient sie vor allem dem Transport der Touristen. 

In ein Eldorado für Einfamilienhaus- und Villenbesitzer, für Pflanzenfreunde, Hobby- und Schrebergärtner verwandelt sich heute die barocke Parkanlage von Schloss Pillnitz. Produzenten und Fachhändler warten an rund 70 Ständen mit Gehölzen, Stauden, winterharten Kiws, mediterranen Pflanzen, Orchideen und exotischen Blumenzwiebeln. Experten beraten zu Düngung, Rasenpflege oder Gehölzveredelung.    

In der Sächsischen Schweiz haben 279 der gemütlichen Häuschen mit Blockstuben, Ritschelläden und Lehmwänden überlebt, in der Oberlausitz soll es gar noch 7000 Umgebindehäuser geben. Obwohl jährlich rund 20 dieser historischen Bauwerke den Arissbaggern zum Opfer fallen, interessieren sich heute wieder Immobilienkäufer für diese historischen Bauten mit niedrigen Stuben und kleinen Fenstern. Rund 20 Umgebindehäuser beherbergen wie das 1671 errichtete Reiterhaus in Neusalza-Spremberg sogar Museen. Morgen haben Sie die Chance, viele von ihnen zu erkunden.  

Die Wohnwagen "Nagetusch" aus der Karosseriebau-Firma von Richard Nagetusch (1904 - 1989) aus Dresden-Kaitz gehörten zu den Kuriositäten der DDR. Seit 1958 wurde dieser Luxuswohnwagen der Marke "Brillant" in Handarbeit zusammengeschraubt. Bis heute haben einige Vehikel dieses komfortablen Gefährts überlebt. Deren Besitzer veranstalten morgen in Dresden ein "Nagetusch"-Treffen, wollen ihre Wohnanhänger bei einer Fahrt durch Elbflorenz zeigen.   

Das Dresdner Inferno vom 13./14. Februar 1945, bei dem durch amerikanische und englische Bomberstaffeln die halbe Stadt und mindesten 25.000 unschuldige Menschen vernichtet wurden, hat bis heute Auswirkungen auf Dresdens Landeshauptstadt. Dienstag wurde bei Baggerabeiten im Stadtteil Löbtau ein scharfer Blindgänger mit Zünder entdeckt. Seitdem wurden 9000 Menschen evakuiert, scheiterte die erste Entschärfung der Todes-Bombe (einen Meter lang, 35 Zentimeter Durchmesser). Bis Mitternacht wollte man per Fernsteuerung versuchen, den beschädigten Zünder der Weltkriegsbombe mit einem Roboter (Raketenpropeller) herauszudrehen. Das gelang leider nicht vollständig. Die Absperrungs- und Evakuierungsmaßnahmen sind auch am Donnerstagmittag noch nicht aufgehoben!

Kurfürst Christian (1722 - 1763) regierte von Oktober bis Dezember 1763 nur 74 Tage und blieb damit der Sachsenherrscher mt der kürzesten Amtszeit. Seit der Kindheit an einer Behinderung (Rückgrat) leidend, machte er statt einer Grand Tour durch Europa eine zweijährige "Grande Kur" an Krücken, in Rollstuhl und Krankensänfte. Über diese Reise mit 42 Dienern berichtet die Sonderausstellung im Sponsel-Raum des Neuen Grünen Gewölbes (bis 19. August). Christian war nach der Kurreise so vital, dass er sich vermählte und sieben Kinder zeugte. Mitten aus seinem schaffensreichen Leben als Kurfürst rissen ihn die Pocken, die man damals Blattern nannte, bzw. ein Schlaganfall.    

Auf der Stauffebergallee, hinter welcher er mit der Albertstadt das damals modernte Kasernengelände Europa errichtete,  steht sein Mausoleum! Hier hat man den berühmten General und Staatsmann Alfred Graf von Fabrice 1891 mit einem Staatsbegräbnis bestattet und 1950 zur Umbettung auf den St. Pauli-Friedhof exhumiert. Am 23. Mai vor 200 Jahren wurde das Universal-Genie, das von 1834 bis 1891 als Diplomat, oberster Kriegs- und Bauherr sowie Regierungschef vier sächsischen Königen treueste Dienste leistete, im Jahre 1818 geboren. Seit 1850 mit Anna Gräfin von Asseburg vermählt, war ihm eine steile militärische und später auch die politische Karriere vergönnt. Wir beten für seine Seele, für seinen Platz im Paradies nahe unseres einzig wahren Dreieinigen Gottes.   

Die Kleinstadt Stolpen mit der uralten Burg auf dem Basaltfelsen feiert dieses Jahr ihr 800-jähriges Jubiläum. 1716 bis 1765 wurde in der heute nur noch in Rudimenten erhaltenen Burganlage, vor allem in dem nach ihr benannten Coselturm, die in Ungnade gefallene Mätresse des sächsischen Kurfürsten, Anna Constantia Gräfin von Cosel (1680 - 1765) gefangen gehalten.  

 

 

Die ganze Christenheit feiert heute das Hochfest Pfingsten und damit das von Jesus Christus angekündgte Kommen des Heiligen Geistes. Es bedeutet den Abschluss der Osterzeit. Auf die Buße folgt im Namen Jesu Christi die Taufe in seinem Namen. Für alle Gläubigen feiert heute, 11 Uhr, unsere Frauenkirchpfarrerin den Pfingsgottesdienst. Zum morgigen Pfingstmontag findet um 11 Uhr der Gottesdienst sogar mit Heiligem Abedmahl statt.   

Zu den hoffentlich unsterblichen Helden von Abenteuerschriftsteller Karl May gehört der edle, gottesfürchtige Indianer Winnetou. Die Rothaut war schon mehrfach auf der 1936 errichteten Felsenbühne Rathen nahe Dresden in der Sächsischen Schweiz zu sehen, erstmals vor 80 Jahren. Drei mittlerweile auch in die Jahre gekommene Winnetou-Darsteller treffen sich am heutigen Pfingstsamstag auf der 1800 Zuschauer fassenden Naturbühne: der 77-jährige Gojko Mitic, der 76-jährige Herbert Graedtke und der 59-jährige Jürgen Haase.   

Kaum Schneeschmelze in Riesengebirge und Osterzgebirge sowie fehlender Regen lassen die Elbe seit Jahren bereits im Frühjahr zu einem Rinnsaal werden. Die Berufsschifffahrt mit Lastkähnen und Schubeinheiten muss dann den Betrieb einstellen. Auch die Sächsische Dampfschiffahrt, als älteste und größte Raddampferflotte der Welt beworben, sieht mit Sorge in die Zukunft. Durch extreme Trockenheit pendelt der Dresdner Pegel gegenwärtog um die 80-Zentimeter-Marke. Mindestens 1,75 Meter wären normal. Ab Pegel 71 cm ist auch die Ausflugsschifffahrt bedroht. 

In blau-weiß gestreiften Holzkübeln stehen seit gestern wieder 76 übermannshohe Orangenbäumchen im barocken Dresdner Zwinger. 1710 hatte Sachsens Kurfürst Friedrich August I., der Starke (1670 - 1733) einge hundert aus Italien importieren und im Zwinger aufstellen lassen. Sachsens Schlösser und Gärten hatten diese Tradition nach 137 Jahren 2017 wieder aufleben lassen. Im Winter fanden die Orangenbäume, aus denen auch eine Marmelade hergestellt werden soll, in der Orangerie des Barockgartens Großsedlitz ihren schützenden Platz.