Selten werden in Deutschland Bürger so demokratisch an wichtigen Entscheidungen ihrer Kommune beteiligt wie in Dresden. Die Bewohner der Elbestadt ließen mit überwältigender Mehrheit bereits die Waldschlößchenbrücke errichten. Jetzt votierten sie für einen 140 Mio. Euro teuren Rathaus-Neubau am Ferdinandplatz, der 2025 bezugsfertig sein soll. Und am heutigen Tag bestätigte die Verwaltung diesen Bürgerwillen. Das Konzept des Verwaltungszentrums für die bislang auf viele Standorte verteilten 1300 Rathaus-Mitarbeiter stammt vom Bauunternehmen Ed. Züblin AG in Bietergemeinschaft mit der Dressler Bau GmbH. Geplant haben es Tchoban Voss aus Dresden und Barcode Architects aus Rotterdam.
"Umsonst ist nur der Tod" - dieses alte Sprichwort gilt schon lange nicht mehr! Begräbnisse sind ein Geschäft und die Kosten dafür teilweise beträchtlich. Viele können oder wollen für das eigene Begräbnis nicht vorsorgen. Und deren Angehörige können es sich mitunter nicht leisten, die Toten beerdigen zu lassen. Deshalb mussten Sachsens Kommunen im Jahr 2019 allein 2,35 Millionen Euro für Armenbegräbnisse ausgeben. Besonders schlimm ist es in Leipzig, wo die Stadt 1,1 Millionen Euro für Begräbnisse aufbringen musste. Im Gegensatz dazu beliefen sich die Kosten für derartige Sozialbegräbnisse im ganzen Landkreis Meißen auf nur 32.000 Euro.
Die Folgen der Corona-Pandemie für Sachsens Erzgebirge scheinen verheerend. Erstmals seit drei Jahren gibt es hier mit frischem Pulverschnee seit Wochen ideale Ski- und Rodelbedingungen. Doch das Öffnungsverbot für die Sportstätten, Lifte und Loipen bringt wohl erste Betriebe um ihre Existenz. Besondes schlimm scheint es den in Medien sogar als "Wintersport-König" postulierten Liftwirt Alexander Richter aus Holzhau getroffen zu haben. Wie heute bekannt wurde, muss der 49-jährige Unternehmer - frühere DDR-Bürger kennen ihn als DDR-Jugendmeister im Langlauf über 30 Kilometer und sächsisches Sport-Idol - seine Schneekanone vom Typ BK 50 schnell verkaufen. Damit will er Geld gewinnen, seine Unternehmen zu retten und die Familie zu ernähren. Wir beten für den tapferen Mann im Gebirge und empfehlen ihn dem besonderen Beistand unseres dreieinigen Gottes.
Weniger Gewimmel auf Straßen und Plätzen, Museen und Theater leerer als sonst. Der Schein ist auch in Corona-Zeiten recht trügerisch. Zumal Millionen Touristen aus der ganzen Welt im Stadtbild von Elbflorenz fehlten. Doch Sachsens Landeshauptstadt Dresden musste 2020 tatsächlich einen Aderlass bei der Bevölkerung verkraften. Erstmals seit 20 Jahren sank die Einwohnerzahl um 1069 auf nunmehr 561.942 Personen. Es zogen mehr Menschen weg als herbei, die überalterte Bevölkerung zeigt höhere Sterberaten und selbst die Geburten waren rückläufig. Somit war das vergangene, von der Pandemie geprägte, Jahr auch ein statistisch trauriges.
Deutschlands schönste Barockstadt Dresden und ihre wundervollen Umgebungen - jetzt denken Tourismus-Experten bereits an die Zeit nach Corona! Mit 240.000 Exemplaren vom neuen "Dresden-Magazin" (54 Seiten) sollen von unserer Kunst- und Kulturstadt begeisterte Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz wieder angelockt werden. Unter der Überschrift "Schönheit als Lebensgefühl" bewirbt man nicht nur Sixtina, Residenzschloss, Königstein, Moritzburg & Co., auch Elbflorenz-Camping und viele Veranstaltungshinweise runden die Publikation der Dresden Marketing GmbH ab.
Die Inventur im Dresdner Zoo erbrachte bis gestern 432 Säugetiere, 418 Vögel, 106 Reptilien, 37 Amphibien, 324 Fische und 62 Wirbellose. Es wird erwartet, dass sich die Zahl noch auf 1500 Exemplare erhöht. 239 Arten sind hier heimisch. Doch pandemiebedingt leidet der traditionsreiche Tierpark unter 30 Prozent Besucherschwund, konnte 2020 nur 627.000 Gäste begrüßen. Die Stadt Dresden als Gesellschafter wird die etwa eine Million Euro Einnahmeverlust kompensieren. Mit großem Elan plant man für 17 Mio. Euro sogar ein neues Orang-Utan-Haus.
Die mit ca. 18 Millionen Euro aufgebaute 4. Sächsische Landesausstellung verzeichnete - so wurde erst jetzt bekannt - bei offiziell genannten 104.000 Besuchern nur 135.000 Euro Einnahmen. Unter dem Thema "500 Jahre Industriekultur in Sachsen" gab es neben der Zentralausstellung im Zwickauer Audi-Bau weitere Teil-Schauen in Chemnitz, Zwickau, Freiberg, Oelsnitz und Crimmitschau. Pandemiebedingt mit zwei Monaten Verspätung gestartet und statt zum 31. Dezember 2020 bereits Ende November letzten Jahres ausgelaufen, stand diese Exposition unter keinem guten Stern. Verständlich, dass der Freistaat mit der Nennung von Details zu einer 5. Landesaustellung, welche vermutlich nun erst 2029 über die Bühne gehen soll, zögert.
Das der Sana Kliniken AG gehörende Dresdner Herzzentrum mit 220 Betten und 700 Mitarbeitern erhält ab 1. April 2021 einen neuen Geschäftsführer. Der 45-jährige Diplom-Kaufmann Jörg Scharfenberg wechselt vom Lausitzer Seenland Klinikum in Hoyerswerda an die Spitze der renommierten Klinik in der Landeshauptstadt. Im Herzzentrum mit seinen Kliniken für Herzchirurgie, Innere Medizin und Kardiologie werden pro Jahr ca. 13.000 Patoenten ambulant und 10.000 stationär behandelt.
Bei Umbauten im Dresdner Parkhotel am Weißen Hirsch stießen Arbeiter letztes Jahr hinter Wandverkleidungen des "Blauen Salons" auf elf Flügelfenster mit 44 historischen Bleiverglasungen. Die zwischen 1915 und 1920 entstandenen Unikate mit wertvollen Dresden-Motiven sind ein Meisterwerk des berühmten deutschen Glasmalers und Grafikers Professor Josef Goller (1868 - 1947). Goller, der als Altvater der modernen Bleiverglasungskunst in Sachsen gilt und zwischen 1906 und 1928 die Klasse für Glasmalerei an der Dresdner Kunstgewerbeschule leitete, sich auch der Plakat- und Buchkunst zuwandte, hat im gesamten deutschsprachigen Raum Kunstwerke hinterlassen. Vor allem Fenster in Rathäusern, Kirchen, Schulen und Bahnhöfen. Die jetzt entdeckten Fensterbilder werden gerade in der Dresdner Glaswerkstatt von Thomas Körner restauriert und sollen bald wieder am Ursprungsort zu bewundern sein.
Die "Grundwurm" oder "Lößnitzdackel" genannte Kleinbahn zwischen Radebeul und Radeburg geht ab 18. Januar 2021 zum Regelbetrieb über und setzt wieder den Frühzug ein, der 5.15 Uhr in Radebeul und 6.20 Uhr ab Radeburg startet. Damit können die Schüler, welche Abschlussprüfungen haben, wieder ihre Schulen erreichen. Mit 750.000 Goldmark Kosten am 16. September 1884 eingeweiht, überwindet die mit Dampfloks betrieben Bahn auf 16,49 Kilometern im Lößnitzgrund 72 Höhenmeter. Seit 2004 gehört die Lößnitzgrundbahn der "Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft".
Als kurfürstlich-königlicher Fest- und Zeremonienort, als Perle barocker Baukunst Europas sowie als Hort wertvollster Kunstschätze ist der Dresdner Zwinger weltberühmt. In seinem mit Wasserspielen, Rabatten und im Sommer mit Orangenbäumchen geschmückten Hof flanieren jährlich drei Millionen Besucher. Diese Idylle wird ab diesem Jahr durch Bauarbeiten gestört. Bis 2023 wird nacheinander je ein Viertel des Areals saniert. Vorher erforschen Archäologen den Untergrund bis in etwa zwei Meter Tiefe. Dabei wird u. a. erwartet, dass die Grabungs-Experten auf frühe Gartenanlagen und Reste der ältesten Dresdner Stadtbefestigung stoßen.
Der 1959 als Pflichtfach mit einer Wochenstunde in der 10. Klasse in allen Schulen der DDR eingeführte und unter Protesten führender Pädagogen und Wissenschaftler 2007 in Sachsen abgeschaffte Astronomie-Unterricht wird in Weinböhla bei Dresden wieder aufleben. In den Neubau eines privaten Gymnasiums an der Köhlerstraße 53 soll eine Sternwarte mit modernen Teleskopen integriert werden. Schulträger ist die seit 30 Jahren mit 1000 Mitarbeitern agierende gemeinnützige Schulgesellschaft Dr. P. Rahn & Partner. Diese betreut im In- und Ausland - darunter im russischen Kaliningrad, auf Mallorca und im ägyptischen Kairo - mittlerweile 40 Schulen.
Das 1885 als älteste Schwimmhalle der Stadt in einem Hinterhof der Neustadt eröffnete und unter Denkmalschutz stehende Nordbad wird ab Mai 2021 umfassend saniert. Zu DDR-Zeiten lange wegen Hygienemängeln und Baufälligkeit gesperrt, wurde es 1996 wiedereröffnet. Die Kosten der neuerlichen Instandsetzung schätzt der städtische Eigenbetrieb "Dresdner Bäder GmbH" auf etwa zwei Millionen Euro. An eine Wiedereröffnung ist im Spätsommer 2022 gedacht.
Sachsens Landeshauptstadt soll mit dem "Kaufpark Dresden" eine neue Shopping-Mall im Stadtteil Nickern erhalten. Dafür soll der bisherige "Kaufpark Nickern" mit 75 Geschäften, Tankstelle und Parkhaus (jährlich 4,5 Millionen Kunden) noch in diesem Jahr abgerissen und bis 2025 ein moderner Neubau aus Glas, Stahl und Beton entstehen. Mit dem Einkaufs-Paradies, welches ein extra Terminal für tschechische Busse erhält, will man vor allem die Menschen des Nachbarlandes bis hinter Prag anlocken. Die Groß-Investition plant Deutschlands Möbelhaus-König Kurt Krieger (geb. 1948), dem u. a. die Möbelhaus-Kette "Höffner", die Ketten "Möbel Walther", "Möbel Kraft", die "Finke-Gruppe" und in Dresden bereits der Elbepark gehören.
Die Corona-Pandemie zwingt unsere weltberühmte Semperoper, das Haus bis vorerst 31. März geschlossen zu halten. Auch für den Rest der Spielzeit 2020/21 kündigt die Intendanz statt des regulären Spielplans eine Art Not-Programm an. Dieses soll in den nächsten Wochen kommuniziert werden. Unklar ist, welche Premieren und Vorstellungen überhaupt realisierbar sind und falls sie dennoch stattfinden, in welcher Form. Alle bereits erworbenen Karten für abgesagte Veranstaltungen werden rückerstattet.