Die nach umstrittener Wahl 2015 auf die Position eines Rektors der Dresdner Hochschule für Musik gelangte 47-jährige Judith Schinker ist mit ihrer Bewerbung für das Amt einer Kulturdezernentin der Stadt Kiel gescheitert. Offenbar fühlt sich die in Kiel geborene Juristin und Kulturmanagerin nach nur zwei Jahren an der Spitze der Hochschule so unwohl, dass sie nach einer neuen Wirkungsstätte Ausschau hält. Nachdem sie den 58-jährigen hochverdienten Ex-Kruzianer, Dirigenten und Komponisten Prof. Ekkehard Klemm aus dem Rektoren-Amt gedrängt hat, kann sie sich nicht auf das Wohlwollen der ganzen Professorenschaft stützen.    

Gute Nachricht für alle Meißner und Besucher der über 1000-jährigen Wiege des Freistaates Sachsen. Der knapp zwei Millionen Euro teure und als "Touristenfalle" seit sechs Jahren für Frust sorgende Panorama-Schrägaufzug geht nach längerer Zwangspause heute wieder in Betrieb. Seit Anbeginn ist die automatisch operierende Anlage häufig defekt, waren immer wieder Gäste auf halber Strecke stundenlang in der stickig heißen oder eiskalten Glas-Kabine ohne Toilette gefangen. Weil auch zukünftig mit Pannen gerechnet wird, darf der Aufzug täglich nur noch von 9 bis 18 Uhr fahren. In dieser Zeit ist geschultes Personal in der Nähe, welches die Passagiere notfalls befreien kann.

 

  

Fans des 43-jährigen britischen Pop-Stars Robbie Williams können sich auf sein Open-Air-Konzert am 26. Juni, ab 19 Uhr, im Dresdner Dynamo-Stadion freuen. Der 200-fache Millionär, der zuletzt am 10./11. 2006 in Elbflorenz sang, bringt die Hits seines neuen Albums „The Heavy Entertainment Show“ voller Hymnen, Balladen und Partykracher mit. Vor 11 Jahren erkor er für sich und seine Crew noch das "Bellevue" als Residenz, trat im Ostragehege auf. 

Deutschlands einziges Operetten-Theater, die Staatsoperette Dresden, feiert in der nächsten Saison 2017/2018 ihr 70-jähriges Jubiläum am neuen Standort im Kraftwerk Mitte. Der 65-jährige Intendant Wolfgang Schaller hat dafür ein Ohrwurm-Feuerwerk vorbereitet. Dazu gehören das Musical "Zzaun - Das Nachbarschaftsmusical" über den irren Streit um einen Knallerbsenstrauch am Maschendrahtzaun, die Operetten "Frau Luna", "Die lustige Witwe", "Die Csárdásfürstin" sowie "Die Dreigroschenoper". 

Mit der Ausstellung "Architekt des Wissens" ehren die Technischen Sammlungen Dresden am Samstag (bis 24. September) den jüdischen Techniker und Erfinder Emanuel Goldberg (1881 - 1870). Der gebürtige Russe studierte und promovierte in Deutschland. In Berlin und Leipzig erforschte Goldberg die Grundlagen der Fotografie. Ab 1917 entwickelte er in Dresden neuartige Kameras und Apparate für das Wissensmanagment der Zukunft. Nach seiner Vertreibung aus Deutschland 1933 gründete der geniale Mann in Israel eines der ersten Technologie-Unternehmen. 

Seit dem gewaltigen Zustrom von Asylsuchenden und Wirtschaftsmigranten scheinen sich Werte in Deutschland zu verändern, Ängste zu wachsen. Meinungen, die Mitte 2015 noch als flüchtlingsfeindlich galten, sind heute offizieller politischer Sprachgebrauch der Regierungsparteien. Die ganze Zukunft Deutschlands steht vor großen Prüfungen. Doch viele Menschen fühlen sich mit ihren zahllosen Fragen und Sorgen allein gelassen. Z. B.: Was ist deutsch? Wie wollen wir leben? Kann die Integration solcher Massen jemals gelingen? Und um welchen Preis? Darauf will die am Freitag, 18 Uhr, im Hauptraum unserer Frauenkirche stattfindende Podiumsdiskussion "Wie wollen wir leben - frei, sicher und tolerant?" Anregungen geben. Prominentester Gast ist der 63-jährige Bundesinnenminister und Kirchenasyl-Kritiker Thomas de Maizière (CDU).  

Eine Tradition des bekanntesten aller Sachsenfürsten, Friedrich August I., genannt der Starke (1670 - 1733), lebt nach 137 Jahren ab 20. Mai wieder auf. Dann ziehen für das Sommerhalbjahr 80 je 2,50 Meter hohe Bitterorangenbäume in blau-weißen Kübeln aus dem Barockgarten Großsedlitz (Heidenau) in unseren weltberühmten Dresdner Zwinger. Der Sachsen-Fürst und Polen-König hatte 1709 den Zwinger durch einen der genialsten Barockbaumeister Europas als Orangerie für die damals als "goldene Äpfel" bezeichneten Orangen- und Pomeranzenbäume bauen lassen. Rund 4000 der Pracht und Reichtum demonstrierenden Bäume besaß August. Erst nach 1880 verschwanden die wunderbaren Pflanzen aus dem Zwinger.  

Das SPD-geführte Wirtschaftsministerium in Sachsen plant offenbar eine 50 Kilometer lange Fahrrad-Schnellstrecke von Pirna über Dresden nach Meißen. Die vier Meter breite Fahrrad-Autobahn, auf der striktes Fußgänger- und Wandererverbot herrschen soll, wird bislang mit 25 Millionen Euro veranschlagt. Grüne, Grundbesitzer und Umweltschützer kritisieren das Projekt bereits, weil sie schwere Eingriffe in Feuchtbiotope und die einzigartige Elbaue mit ihren seltenen Pflanzen und Tieren sowie entlang der umstrittenen Trasse einen Enteignungs- bzw. Verkaufsdruck auf zahlreiche private Gründstückseigentümer befürchten. 

Die 1871 als "Gewerbehaus-Kapelle" gegründete Dresdner Philharmonie fiebert der Wiedereröffnung ihrer tradierten Spielstätte, dem Dresdner Kulturpalast, am 28. April entgegen. Fünf Jahre lang mussten die 116 Philharmoniker um den 50-jährigen Chefdirigent Michael Sanderling an Interimsorten mit teils fragwürdiger Akustik auftreten. Trotzdem erreichte das leidgeprüfte Spitzenorchester letztes Jahr 141 000 Gäste bei Konzerten, wuchs die Schar der Abonnenten auf 7594. Gottes Segen für den Neustart im alten neuen Haus!

Bis Sonntag hat mit der "Haus 2017" im Ostragehege (Messe im früheren Schlachthof) täglich von 10 bis 18 Uhr die größte regionale Bau-Messe Deutschlands zum 27. Mal ihre Pforten geöffnet. Auf 25 000 Quadratmetern stellen 600 Aussteller aus sieben Ländern ihre Produkte vor. Weil es dieses Jahr erstmalig so viele Anbieter gibt, musste eine zusätzliche Halle in Leichtbauweise errichtet werden. Zum Reigen der Aussteller gehören viele Firmen aus dem Freistaat, darunter 120 Handwerksbetriebe, die zwischen Zinnwald und Görlitz heimisch sind.

Unauslöschbar hat sich in Dresden das Inferno vom 13./14. Februar mit über 25 000 Toten ins Gedächtnis eingegraben. Doch vor genau 72 Jahren, am 2. März, gab es einen erneuten - heute weitgehend vergessenen - Großangriff.  Damals flogen 455 B-17-Bomber der United States Army Air Forces zunächst das Hydrierwerk Schwarzheide an, wichen dann aber auf das Ersatzziel Dresden aus. Ab 10.27 Uhr fielen 853 Tonnen Sprengbomben und 127 Tonnen Brandbomben auf die Bahnanlagen in Friedrichstadt und Neustadt sowie in die angrenzende Bebauung. Auch der Dorfkern von Übigau nebst vier Gehöften wurde ein Opfer des Bombardements. 

Sachsens oberster Bauherr und damit auch Chefsanierer des 370 Millionen Euro teuren Residenzschlosses, der 66-jährige Ludwig Coulin, geht in den Ruhestand. Der Niederlassungsleiter des Staatsbetriebes Immobilien- und Baumanagement SIB kam 1994 in den Osten. Ob Zwinger, Semperoper, Staatsschauspiel, die Staatsburgen und -Schlösser, Sächsischer Landtag, das Dresdner Regierungsviertel - in mehr als 20 Jahren hat er Milliarden Euro verbaut. Und war auch privat sehr agil, was seine sechs Kinder von drei Frauen und sieben Enkel bezeugen. Als Berater wird er dem Freistaat und dem Residenzschloss unserer Wettiner erhalten bleiben.

Dresden, eine der schönsten Städte Europas und unsere einzigartige Frauenkirche haben wieder mehr Touristen angelockt. 2,09 Millionen strömten letztes Jahr herbei - zu 2015 eine Steigerung um 0,5 Prozent! Das verdankt Elbflorenz sicher auch der verstärkten Präsenz in überregionalen Medien. Zwinger, Sixtinische Madonna, Residenzschloss, Semperoper und die faszinierenden Umgebungen bleiben auch in den nächsten Jahren die Trümpfe des internationalen Gästeverkehrs. Nach den Plänen der 49-jährigen Dresdner Chef-Touristikerin Dr. Bettina Bunge werden 2020 schon über 5 Millionen Besucher erwartet. 

Heute jährt sich zum 70. Mal jener 28. Februar 1947, an welchem sich in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) das     17.004 Quadratkilometer große Land Sachsen eine eigene Verfassung mit 98 Artikeln gab. In Artikel 55 war z. B. verankert: "Gesetze werden vom Landtage oder unmittelbar vom Volke durch Volksentscheid beschlossen." Bereits mit der Gründung der DDR 1949 verlor Sachsen einen Großteil seiner Befugnisse. Am 23. Juli 1952 wurde durch Neuschaffung der drei Bezirke Dresden, Leipzig und Karl-Marx-Stadt das Ende Sachsen besiegelt. Erst mit Auflösung der DDR durch die deutsche Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 wurde Sachsen als Freistaat neu errichtet.  

120 Kilometer von Dresden entfernt, ist die 946 Jahre alte deutsch-polnische Grenzstadt Görlitz (Ersterwähnung 1071) ein ganz besonderes Juwel der sächsischen Oberlausitz. Zwar verringert sich die Einwohnerzahl, wandern Industrien ab. Aber weil sich hier viele Gebäude aus Renaissance, Barock, Gründerzeit und Jugendstil erhielten, nutzen internationale Filmproduktionen die Stadt gern als Kulisse. Sogar mit Hollywood-Genies besetzte Filme wie "The Grand Budapest Hotel", "Der Vorleser", "Jeder stirbt für sich allein", "Inglourious Basterds" oder gerade "Der Hauptmann" (Dreharbeiten bis 12. April) wurden und werden hier gedreht. Laut Stadtverwaltung sollen hier allein dieses Jahr zehn Filmprojekte entstehen.